NG #23 - Frau ohne Schatten

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Kurz bevor die jungen Wilden Arborett erreichen, kommt der Winter nochmal mit voller Kraft zurück. Der Schnee fällt in dicken Flocken vom Himmel und hüllt alles in Weiß. In Arborett selber finden sie fast kein Zimmer. Im Gasthaus “zum wilden Eber” (eine Empfehlung von Aenlin) gibt es nur ein Zimmer für 4 Personen. Die restlichen suchen ein Zimmer von privat. Sie werden bei einer Witwe fündig, die seit dem Tod ihres Mannes im Krieg gegen Sauron hin und wieder junge Menschen in ihrem Haus aufnimmt.

Gruppe: Die jungen Wilden
Zeit:     5 Wochen im Frühjahr
 

Die Entführung

Am nächsten Tag beginnt das Frühlingsfest in Arborett. Dunbar nimmt am Bogenschieß-Wettbewerb teil. Doch aufgrund des illusions-magischen “Beiwerks” von Flynn gerät Dunbar in Verdacht mit dunklen Kräften im Bunde zu sein. Die anderen gehen auf den Festplatz und schauen dort sich dort die Schausteller an. Die erstaunlichen Tricks bei der Vorführung eines Hobbits haben es ihnen besonders angetan.

Am nächsten Tag stellen die jungen Wilden fest, dass Torwin fehlt. Er ging am Abend alleine raus und kam nachts nicht wieder. Die Freunde suchen in der ganzen Stadt, finden ihn aber nicht. Doch am Abend erhalten sie eine Nachricht, dass sie Torwin um Mitternacht am Hafen abholen sollen. Dort sehen sie in der mondhellen Nacht sehen sie ein paar Gestalten, vor denen ein Bündel liegt. Eine dunkelhaarige Frau Mitte 20 spricht zu ihnen: “Hier ist euer Freund. Ich bin mit ihm fertig. Und ihr solltet jetzt besser aus der Stadt verschwinden. Arborett ist kein Ort für Euch.” Flynn fällt auf, dass trotz des hellen Mondes die Frau keinen Schatten hatte. Das war sehr ungewöhnlich. Danach zog die Frau und ihre Begleiter, 3 vermummte Männer, sich in die dunkle Gasse hinter ihnen zurück.

Torwin ist nicht bei Bewußtsein und lässt sich auch nicht aufwecken. Sein Zustand verbessert sich auch in den nächsten Tagen nicht. Die jungen Wilden beginnen nach der Frau ohne Schatten zu suchen. Doch in den nächsten zwei Tagen haben sie keinen Erfolg. Zwar hören sie die wildesten Theorien über Personen ohne Schatten (Zeichen für nahen Tod, Seele verkauft, Anhänger eines Dämons, Schatten ist ein Geisterwesen geworden), aber wenig zielführendes. Da fällt Aenlin auf, dass ihr Gasthaus von einem großgewachsenen Mann beobachtet wird. Sie erkennt ihn wieder: es war genau der gleiche Mann, der sie vor einem Jahr hier zum Beitritt in einem geheimen Zirkel bewegen wollte. Torwin schlug ihn von hinten nieder und die beiden sind geflohen, in dem Glauben den Mann getötet zu haben.

Horfi kann dem Mann folgen und sieht wie er in ein reiches Kaufmannshaus am Hafen verschwindet. Zusammen mit den anderen (Aenlin, Dunbar und Flynn) bricht er nachts in das Haus ein. Im Keller sehen sie Licht, so dass sie gleich hinunter gehen. Dort sehen sie in der Mitte des Raumes eines Frau, die sie überrascht anschaut und von ihnen weg zu einer Werkbank mit Reagenzien läuft. Sofort greifen die jungen Wilden sie an. Doch da erscheinen auch schon tierische Monster in allen Ecken und gehen auf die Helden los. Die Frau trifft von Horfis Messer tödlich getroffen zusammen, bevor sie noch ein Fläschchen mit grünem Inhalt erreichen kann. Danach erhält Hofi von einem Tentakel-Monster einen Treffer, der ihn nieder streckt. Aenlin kann noch durch einen beherzten Sprung sich das Fläschchen holen, und dann müssen die jungen Wilden sich auch schon zurück ziehen.

Oben angekommen, werden sie von der Stadtwache gefangen genommen. Offensichtlich hat die Hausherrin Udele und ihr Diener Brander, jener große Mann, den Einbruch bemerkt und die Stadtwache gerufen. Als sie alle wieder in den Keller gehen, sind keine Monster mehr zu sehen. Dafür liegt die tote Frau noch dort und Udele stürzt weinend zu ihr hin. Offensichtlich ist die tote Frau ihre Nachbarin. Die jungen Wilden werden abgeführt. Im letzten Moment glaubt Horfi noch ein kleines Lächeln auf Udeles Gesicht zu erkennen.

 

Die Jagd

Noch als sie abgeführt werden, besticht Aenlin eine der Wachen, damit diese ihre Freunde informiert. So kommt es, dass nur eine halbe Stunde später M’tilda die Gefangenen besucht und Horfi zu behandeln versucht. Doch seine Verletzungen übersteigen ihre Fähigkeiten. Sie sucht am nächsten Morgen Unterstützung im Dorf und findet sie beim alten Colbran Hilfe. Er heilt die schwere Kopfverletzung Horfis und verrät M’tilda ein Kraut, das Torwin wieder zu Bewußtsein kommen lässt. Laut Colbran werden solche Flüche oft von schwarzen Hexen benutzt. Von ihrem erfahren die jungen Wilden auch, dass schwarze Hexen, die sich mit ihrer Seele Samiel verschworen haben, ihren Mondschatten verlieren.

Doch Udele ist eine angesehene Person im Ort und Anschuldigungen helfen den jungen Wilden nicht weiter. Allerdings dämmert ihnen, dass sie von Udele benutzt wurden und der Tod der Nachbarin wohl von langer Hand geplant war. Da die jungen Wilden sonst nichts mehr herausfinden, beschließen sie zum Landvogt Donuilh zu gehen und ihn um Gnade zu bitten. Dazu folgen sie ihm in den nahen Wald, wo Donuilh sich mit einer Jagdgesellschaft aufhält.

Am nächsten Tag gelingt es Eoric, Torwin, Odomir und M’tilda gelingt es einen Eber zur Strecke zu bringen. Dies lässt sie im Ansehen von Donuilh steigen. Am nächsten Tag folgen  sie einem verletzten Hirschen tief in den Wald. Beim Einbruch der Nacht erreichen sie eine Schlucht. Von unten hören sie krächzende Stimmen. Zwei Hexen halten ein Ritual ab, bei dem sie nacheinander sieben Pfeile aus einem dampfenden Kessel ziehen. Je ein Pfeil wird den wartenden, vermummten Gestalten übergeben. Der erste war ein großer hinkender Mann, der zweite von schlanker Gestalt und etwas dunklerer Haut und der dritte war nur zwergengroß. Die vierte Gestalt war sehr schlank, wahrscheinlich eine Frau. Die drei letzten Gestalten waren kräftig gebaut und von mittlerer Größe. Beim siebten Pfeil erscheint der Dämon Samiel. Die Helden versuchen zwar anzugreifen, doch Samiel verschwindet mit den beiden Hexen. Die jungen Wilden bleiben alleine zurück. Beladen mit dem toten Hirsch, der in der Nähe lag, ziehen sie in pechschwarzer Nacht zurück zum Lager.

Pfeilsuche

Am nächsten Tag taucht überraschend Dunbar im Lager auf. Wie er aus dem Gefängnis frei kam, will er nicht erzählen. Im Lager fällt den jungen Wilden ein hinkender Jäger Donuilhs auf, den sie vom gestrigen Abend wieder zu erkennen glauben. Sie stellen ihn zur Rede, währenddessen durchsucht M’tilda sein Zelt und findet einen besonderen Pfeil. Inzwischen ist Donuilh hinzugekommen, doch Aelfmar streitet alles ab. Erst als der mit Bogen recht ungeschickte Eoric mit Aelfmars Pfeil auf 50 Schritt Entfernung eine Taube im Fluge trifft, bricht Aelfmar zusammen. Er gibt alles zu. Er kann zwar keine Namen von den anderen Samiels-Jüngern nennen, aber zumindest beschreibt er eine der Hexen so genau, dass auch Donuilh in ihr Udele erkennt. Er stellt den noch im Gefängnis sitzenden jungen Wilden einen Freibrief aus. Nur Horfi muss bis zur Verhandlung im Gefängnis bleiben.

In Arborett beginnen die jungen Helden nach den weiteren Trägern der Treffpfeile zu suchen. Als ersten entdecken sie den Zwerg, da er gerade am vorigen Tag den täglichen Bogenschießwettbewerb der Frühlingsfeiern gewonnen hat. Zur Rede gestellt, scheint er sich des dämonischen Hintergrunds der Rituals gar nicht bewusst gewesen zu sein. Er brauchte den Pfeil einfach nur, um in den Schützenverein von Arborett aufgenommen zu werden. So wollte der Zwergenhändler an lukrativere Aufträge kommen. Er kann den jungen Wilden einen weiteren Namen verraten: Scuacan.

Scuacan ist ein Kuststeinmetz, der gerade auf der Baustelle des Valartempels arbeitet. Der Einzelgänger stammt aus Dorwinrim, ist zierlich und hat olivfarbene Haut. Zur Rede gestellt, zeigt er sich erschrocken von dem vermeintlichen Bund mit einem Dämon. Er wurde von Udele in Arborett angesprochen und vermutete in ihr eine Druidin, so wie die weisen Frauen seiner Heimat. Er gibt seinen Treffpfeil den Helden und hofft damit sich wieder reinwaschen zu können. Als einzigen weiteren Anhaltspunkt kann er nur sagen, dass die Frau eine sehr gute Rüstung an hatte und scheinbar nicht arm war.

Aenlin hört sich am nächsten Tag bei den Waschfrauen um. Tatsächlich berichtet eine Magd des besten Gasthauses der Stadt, dass bei Ihnen Farica, eine wohlhabende Glücksritterin abgestiegen ist. Gestern musste sie ihre schmutzigen Wanderkleidung waschen. Doch in das Gasthaus kommen die jungen Helden in ihren einfachen Kleidern nicht rein. Da verkleidet sich Eoric als Bote und bringt den gut verpackten Treffpfeil zu Farica. Diese ist überrascht von dem Pfeil, fragt aber Eoric einfach nur nach dem Preis. Eoric ist imponiert die selbstbewusste Art von Farica. Für die drei letzten fehlenden Namen übergibt er ihr den Pfeil.

Cailrod, Caspard und Erfist sind drei Grenzläufer, die bei dem morgigen großen Finale des Frühlingsfestes für Ordnung und Sicherheit sorgen sollen. Noch am gleichen Abend besucht Aenlin Horfi im Gefängnis. Da sie den Hobbit und seinen Hunger kennt, bringt sie ihm einen Laib Brot und eine Wurst mit. Im Brot ist sogar ein Geschenk für Horfi versteckt. Gut ausgerüstet fällt Horfi es leicht nachts auszubrechen.

Das große Finale

Am nächsten Tag gehen die jungen Wilden auf die Festwiese, auf der mittags das große Finale des Bogenschießwettbewerbes stattfinden wird. Sie vermuten, dass die Grenzläufer dabei ihren Anschlag durchführen wollen. Auf der Ehrentribühne haben neben dem Landvogt Donuilh, ein Gesandter von Esgaroth und Bain der Jüngere, dem Sohn des Königs Bard II. von Thal, Platz genommen. Eoric platziert sich neben der Ehrentribühne, Horfi bleibt in der Nähe des Organisationsbereiches, während Dunbar und M’tilda den Platz absuchen.

Auf dem großen abgesperrten Bereich finden zuerst die Schwertkämpfe statt und später dann das Bogenschießen. Daneben sind Bänke für das große Festessen aufgestellt, welches nicht ganz billig ist. Die Ärmeren Bürger bekommen auf dem Gauklermarkt kostenlos Dünnbier und eine gute Suppe. Noch während der Schwertkämpfe entdeckt Dunbar zwei der Grenzläufer (Cailrod und Caspard). Gemeinsam mit Horfi, der sich als Junge verkleidet hat, spricht er die beiden direkt auf den Treffpfeil an. Zuerst sind die beiden verunsichert, doch dann ignorieren sie die beiden Jungendlichen einfach. Scheinbar suchen sie nach ihrem fehlenden Freund Erfist.

Schließlich beginnt der Bogenschießwettbewerb. Unter den Teilnehmern ist keiner, auf den die Beschreibung passt. Aus den 8 Teilnehmern wird im KO-Verfahren der Sieger ermittelt. Dunbar geht zu den Zielscheiben, um die abgeschossenen Pfeile zu untersuchen. Er erkennt einen Treffpfeil. Langsam geht er mitten in der Schussbahn zu den Schützen und erzeugt damit viel Ärger bei den Organisatoren. Gleichzeitig spürt M’tilda Magie bei einem der Schützen. Das Aussehen des blonden Mannes wurde wohl durch einen Körper-Spruch verändert. Horfi springt auf diesen Mann, entreißt ihm den Köcher mit den Pfeilen und läuft weg. Eoric kommt auch hinzu, so schnell er durch den matschigen Platz laufen. Zusammen mit Dunbar geht er in den Kampf gegen die zwei Grenzläufer Cailrod und Caspard. Horfi hat inzwischen den letzten Treffpfeil aus dem Köcher geholt (einen hat der Schütze noch in der Hand) und hält ihn triumphierend in die Luft, so dass der Landvogt ihn sehen kann. Wütend schießt Erfirst seinen Treffpfeil auf Horfi, wird aber von M’tilda so behindert, dass er Horfi nur an der Hüfte trifft.

Bald sind die drei Grenzläufer überwältigt. Doch plötzlich fangen sie das Röcheln und ersticken. Nur bei Erfist kann M’tilda mit einem Luftröhrenschnitt ihm das Leben retten. Von ihm erfahren sie später, dass die nächsten beiden Pfeile Donuilh und Bain hätten töten sollen. Beide bedanken sich bei den jungen Helden sehr herzlich. Donuilh stellt öffentlich fest, dass Horfi nicht des Mordes schuld ist: er war offensichtlich von der Hexe Udele verzaubert. Diese zu fassen erbittet Donuilh noch von den Jungen Wilden.

Von Erfist, der vom Heiler Colbran behandelt wird, erfahren die jungen Helden, dass die alte Hexe Eurwen ihr Haus auf einer kleinen Insel im Waldsee hat. Flynn, Horfi und Odomir machen sich geführt von Dunbar auf in den Wald. Der See ist bald entdeckt, doch ebenso schnell drehen die Helden wieder ab. Erst als Odomir Willensstärke zeigt, können sie durch den See watend zur Insel gelangen. Dort finden sie eine Höhle mit einem großen Raum. Die Inhalte sind ekelerregend: tote Tiere überall, hier und dort ein Menschenschädel und viele wiederlich Flüssigkeiten. Der Boden beginnt sich zu bewegen und eine große Zahl von Riesenkäfern kommt hervor. Der Kampf läuft nicht gut für die jungen Wilden, Odomir wird gleich mehrfach getroffen, da kommt von hinten noch eine wandelnde Leiche und ein Bogenschütze greift die Kämpfer von außerhalb an. Mit Flynns Geschossen, Horfis Kampfglück und Odomirs Standhaftigkeit aber schaffen die jungen Wilden alle Gegner zu besiegen. Sie erwischen sogar die alte Hexe Eurwen. Nur die junge Hexe Udele und ihr getreuer Beschützer können verletzt von der Insel entkommen.

 

Epilog

Die jungen Wilden nehmen die tote Hexe sowie einige ihrer Beweise ihrer Machenschaften zurück nach Arborett. Donuilh dankt ihnen für Ihre Mühen und schenkt den jungen Wilden jeweils 50 SM. Außerdem können sich die Helden aus seiner Waffenkammer ein paar gute Gegenstände aussuchen:

Die jungen Wilden erhalten jeweils 30 EP für das Abenteuer.